Von der Quereinsteigerin zur Berufsbildnerin: Zugverkehrsleiterin Manuela Huber liebt ihren Beruf und begeistert nun andere dafür.
Eigentlich hätte alles ganz anders kommen können. Dann würde Manuela Huber auch heute noch im Overall und mit Atemschutzmaske Autos lackieren. Doch Manuela wollte für die SBB arbeiten und suchte deshalb auf der SBB Jobs Website nach einer Stelle als Fahrzeuglackiererin, als ihr ein Beruf ins Auge sprang, der ihre Berufung werden sollte: Zugverkehrsleiterin.

Zugverkehrsleiterin Manuela Huber im Kommandoraum der Betriebszentrale Mitte: Hightech so weit das Auge reicht.
Zugverkehrsleitende sorgen dafür, dass Züge sicher und pünktlich ihr Ziel erreichen. Dazu stellen sie die nötigen Weichen und Signale. Vieles läuft automatisiert ab, doch bei einer Störung ist schnelles Eingreifen gefragt.
2013 absolvierte Manuela ihre Ausbildung. Acht Monate Theorie und Praxis, drei Monate Einarbeiten in der Betriebszentrale. «Das war streng», erinnert sie sich. «Aber die Momente, in denen ich zum ersten Mal das neu Erlernte anwenden konnte, waren super motivierend.»
Heute arbeitet die 24-Jährige in der Betriebszentrale Mitte in Olten. Vom topmodernen Kommandoraum aus wird der gesamte Bahnverkehr von Bern bis Basel, Luzern und zum Heitersberg in Richtung Zürich gelenkt. Manuela arbeitet mit sechs weiteren Zugverkehrsleitenden, Disponenten und Informationsspezialisten im Sektor Mittelland. Auf den zehn Bildschirmen läuft schematisch der Zugsverkehr von Rothrist bis Bern, Solothurn und Luzern. Und obwohl fast 100 Personen in diesem Kommandoraum arbeiten, bleibt es ruhig. «Lautes Rufen oder Schreien ist bei uns verpönt – auch bei Störungen», sagt Manuela. Und wenn der Zugsverkehr ohne Probleme abläuft, kann sie auch mal den Ausblick vom vierten Stock über Olten geniessen: «Im Winter die Schneelandschaft oder im Frühling der blühende Dschungel entlang der Aare – wunderschön!»
Weil die Züge rund um die Uhr unterwegs sind, steht auch der Kommandoraum nie still. Manuela arbeitet im Drei-Schicht-Betrieb. Der Frühdienst beginnt um vier Uhr, der Mitteldienst um zwölf Uhr und der Spätdienst um 19 Uhr. «Der Mittel- und Spätdienst gefällt mir am besten, dann bin ich am fittesten», gesteht Manuela. Der Frühdienst sei aber auch kein Problem, wenn sie mal aufgestanden sei, ergänzt sie lachend.

Manuelas Arbeitsplatz befindet sich in der Betriebszentrale Mitte in Olten.
«Zugverkehrsleiterin ist mein Traumberuf», sagt Manuela. Und sie begeistert auch gerne andere dafür. Als Berufsbildnerin betreut sie KV-Lernende, die in der Betriebszentrale ihr drittes Lehrjahr absolvieren. Ihnen zeigt sie die Grundlagen der Zugverkehrsleitung, hilft beim Reglemente büffeln und motiviert die Jugendlichen zum Durchhalten, wenn mal etwas nicht auf Anhieb klappen will. Mit dem KV-Abschluss in der Tasche können die Jugendlichen anschliessend eine verkürzte Ausbildung als Zugverkehrsleitende absolvieren. Und treffen dann schon bald wieder auf Manuela.
Auch für ihre eigene Karriere hat Manuela den nächsten Schritt ins Auge gefasst: «Im Herbst möchte ich die interne Ausbildung zur Assistentin Disponent Bahnverkehr beginnen.» Dann wird sie den Zugverkehr auch disponieren und planen. Und sie ist glücklich, dass beruflich dank dem Besuch der SBB Website alles ganz anders gekommen ist.
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